Legasthenie


Wollen Sie wissen, wie sich ein Legastheniker fühlt?

Dann lesen Sie, was Johann Wolfgang von Goethe einem Honorarschreiber diktiert hat:

„Ich bin niemals zerstreuter, als wenn ich mit eigener Hand schreibe: denn wenn die Feder nicht so geschwind läuft, als ich denke, so schreibe ich oft den Schlussbuchstaben des folgenden Wortes, ehe das erste noch zu Ende ist, und mitten in einem Komma fange ich mit folgenden Perioden an; ein Wort schreibe ich mit dreierlei Orthographie; und was die Unarten alles sein mögen, derer ich mir recht wohl bewusst bin und gegen die ich auch nur im äußersten Notfall zu kämpfen mich unterwinde, nicht zu gedenken, dass äußere Störungen mich gleich verwirren, und ich meine Hand wohl dreimal in einem Brief abwechseln kann“.

Man kann kaum deutlicher beschreiben, wie sich ein Legastheniker beim Schreiben fühlt!

Legasthenie ist eine Erscheinung, die an Schulen immer häufiger zu beobachten ist. Inzwischen gibt es kaum noch Schulklassen, in denen nicht mindestens ein Kind betroffen ist. Die Legasthenie oder auch Lese-Rechtschreibschwäche ist gekennzeichnet durch ein unterschiedlich großes Unvermögen, Lesen und Schreiben zu lernen. Sie kann, muss aber nicht, mit einer Rechenschwäche einhergehen.

Angehörige, Lehrer, Erzieher, Therapeuten, Ärzte und vor allem die Betroffenem selbst, stehen diesem rätselhaften Phänomen oft hilflos gegenüber.

Mein Ziel ist es, Kindern und Erwachsenen zu helfen, ihre Lern-, Lese-, Rechen-, Schreib- und Konzentrationsschwierigkeiten zu überwinden und ihnen zu zeigen, wie sie diesen Prozess selbstständig gestalten können.

Mein Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass viele Menschen mit legasthenischen Problemen häufig die angeborene Fähigkeit besitzen, den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit (oft ohne es zu merken) in Raum und Zeit schweifen lassen zu können. Das kann einerseits zu kreativen Höhenflügen und sportlichen Höchstleistungen führen und/oder ihr Denken beschleunigen. Andererseits kann es aber auch zu ungewollten Wahrnehmungsverzerrungen und erkennbarer Verwirrung führen, die sich auf das Sehen und Hören, den Gleichgewichtssinn und das motorische Geschick, die Zeitwahrnehmung und die Sprache auswirken. Lesen und Schreiben kann dann sehr problematisch werden.

Mit Hilfe des Landauer Modells können diese Menschen lernen, ihre Wahrnehmung zu kontrollieren. Das Lernen wird dann nicht länger durch ungewolltes Desorientieren gestört.